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Angebote für Fortbildungen

 

Liebe (angehende) Lehrkräfte, Erzieher:innen, Pädagog:innen und Multiplikator:innen von Kinder- und Jugendmedien,

auf unserer Seite finden Sie verschiedene Angebote zu Fortbildungen, Workshops oder Vorträgen mit dem Schwerpunkt Bilderbuch, die von unserem Team angeboten werden. Melden Sie sich gerne bei uns, wenn Sie diese mit Ihrer Einrichtung/Institution in Anspruch nehmen möchten. Es ist auch immer möglich vorhandene Themen abzuwandeln oder Bereiche zu kombinieren, sofern diese gut zusammenpassen.

 

Bilder (er)leben!
Sinnlich-Emotionale Zugänge zu textlosen Bilderbüchern

Ansprechpartnerinnen: Dilara Demirdögen & Dr. Anne Krichel

Das besondere ästhetische Potenzial von Bilderbüchern liegt darin, dass sie den für das literarästhetische Lernen zentralen Wahrnehmungsprozess fördern, indem sie sprachliche, mentale sowie materielle Bildtypen unauflösbar miteinander verknüpfen und somit eine subjektive Bedeutungskonstitution anregen. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass viele Bilderbücher auch gänzlich ohne Erzähltext und Figurenrede auskommen und sich visueller Narrationsmöglichkeiten bedienen. So führen auf gestalterischer Ebene bestimmte Raum- und Perspektivdarstellungen, Einstellungsgrößen oder Farbgestaltungen und bildnerische Stile sowie auf narrativer Ebene Okaluarisierungen, (Non-) Linearität, mono- oder pluriszenische Bilder sowie weite oder enge Bildfolgen und page turns und breaks zu unterschiedlichen Narrationspotenzialen. Diese Fortbildung geht anhand ausgewählter Bilderbuchbeispiele der Frage nach, durch welche Mittel Bilder erzählen können und stellt mit dem sechsdimensionalen Modell zur Bilderbuchanalyse von Michael Staiger (2022) ein Analysewerkzeug vor, das zur Erschließung multimodaler Literatur genutzt werden kann. Gleichzeitig wird gemeinsam überlegt, wie mit der Polyvalenz und Bedeutungsoffenheit der Bilder umzugehen ist und wie Rezipierenden die sinnlich-emotionale Auseinandersetzung, die zur Bedeutungskonstruktion und Interpretation notwendig ist, ermöglicht werden kann. Dabei werden unterschiedliche Beispiele für Anschlusshandlungen aus der schulischen und freizeitpädagogischen Praxis vorgestellt, reflektiert und als Grundlage zur Entwicklung weiterer Möglichkeiten anhand der zuvor analysierten Bilderbücher genutzt.

 

Creator-Apps im Literaturunterricht der Grundschule:
Potenziale, Fallstricke und unterrichtspraktische Konzepte

Ansprechpartnerinnen: Dilara Demirdögen & Dr. Anne Krichel

Der Forderung nach Digitalisierungsmaßnahmen wird im Deutschunterricht der Grundschule v.a. durch den vermehrten Einsatz von Lese-, Alphabetisierungs- und Grammatik-Apps Rechnung getragen. Formen des kreativen und produktiven Umgangs mit Literatur finden in diesem Kontext vergleichsweise wenig Berücksichtigung (vgl. mpfs 2020, 57). Trotz der anhaltenden Fokussierung von digitalen Konzepten innerhalb des fachdidaktischen Diskurses, mangelt es noch immer an Beiträgen, die die Möglichkeiten des Digitalen konzeptionell weiterdenken und für ästhetische Zugänge fruchtbar machen. Illustriert an ausgewählten Produkten aus der universitären Lehre und Schulpraxis, liefert die Fortbildung literaturdidaktische Impulse, wie Anschlusshandlungen zu Bilderbüchern unter Berücksichtigung digitaler Bearbeitungsmöglichkeiten in Form von Apps und digitalen Tools konzipiert und herkömmliche Formen des expressiv-gestalterischen Interpretierens ergänzt werden können.

 

Literarästhetisches Lernen mit Bilderbüchern

Ansprechpartnerinnen: Dilara Demirdögen & Dr. Anne Krichel

Im Kontext dieser Fortbildung werden literaturdidaktische Konzepte vorgestellt und entwickelt, die analytische, didaktische und methodische Aspekte gewinnbringend miteinander verzahnen und das Bilderbuch als ästhetischen Kunstgegenstand in den Fokus rücken. Ausgehend von einer theoretischen Verortung des Literaturbegriffs innerhalb der Ästhetischen Bildung sowie umfänglichen Einblicken in künstlerisch gestaltete Bilderbücher werden zunächst gegenständliche, didaktische und methodische Dimensionen des literarästhetischen Lernens verortet und an konkreten Projektbeispielen und Unterrichtskonzepten illustriert. Auf der Grundlage einer angeleiteten Bilderbuchanalyse werden ferner die ästhetischen Potenziale ausgewählter Bild-Text-Kombinationen herausgearbeitet und konzeptionell mithilfe kunst- und musikdidaktischer wie auch theaterpädagogischer Methoden auf handlungs- und produktionsorientierte Projekten übertragen. Mithilfe eines Phasenmodells wird den Teilnehmenden schließlich die Planung einer kohärenten Projekt- oder Unterrichtsreihe ermöglicht, bei der kognitive und emotionale bzw. analytische und sinnlich-ästhetische Aushandlungsprozesse ineinandergreifen und zur interpretatorischen Erschließung des literarischen Gegenstands führen.

 

Planeten-Projekt (SULA –Sprache und Literatur anregen)

Ansprechpartnerinnen: Dr. Antje Arnold, Birgit Gunsenheimer, Alena Nußbaum, Dr. Lotte Weinrich

Diese Fortbildung fokussiert insbesondere den Umgang mit Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule, sowohl in Deutsch-Fördergruppen als auch für mehrsprachige Klassen. Das Bilderbuch bietet merkfähige (Kon-)Texte für authentische Sprachhandlungssituationen, die durch Erzähltische oder Erklärvideos angeregt werden. Produkte von Kindern sowie BA- und MA-Studierenden dienen als Anschauungs- und digitales Lehrmaterial. Ziel der Fortbildung ist es zu zeigen, wie in solchen Sprachhandlungen im Kontext fiktionaler fremder Welten Weltbedeutung in Bild und Text ausgehandelt und metasprachliche Aufmerksamkeit generiert wird. Am Bilderbuch zeigt sich noch deutlicher als am (vorgetragenen) Schrifttext, dass Form und Inhalt, visuelle und verbale Dimension eine Einheit ergeben, die als ästhetisch erlebt werden kann. Es werden also Module für die Beteiligung mehrere Sinneskanäle vorgestellt, die verschiedene didaktische Zugänge (performativ, emotional, musterorientiert) für individuelle Lernwege fokussieren. Optional und auf Wunsch kann das Planeten-Projekt auf das Erzählen in Comics ausgeweitet werden.

 

Sprachspiele im und mit dem Bilderbuch

Ansprechparterin: Dr. Antje Arnold

Sprachliche Interaktionen anzubahnen und zu reflektieren gelingt besonders im Spiel mit Ähnlichkeiten und durch die Beobachtung von Sprachspielen. Sprachspiele in und mit dem Bilderbuch sind inklusiv durch Bild und Text. Sie sprechen die Sinnes- und (Mehr-)Sprachenvielfalt besonders an, was wir gemeinsam und anhand von zahlreichen S:S-Produkten ausprobieren und diskutieren werden. Sprachspielerische Bilderbücher fördern nicht nur das literarische, sondern auch das grammatische Lernen. Sie sind hochgradig strukturiert und ritualisiert. Ihre Nachahmung bietet Sicherheit (‚mimetisches Lernen‘). Auf der Folie des Bekannten macht dann die Abweichung Spaß und erweitert den ästhetischen Erfahrungsraum. Reim und Rhythmus sind für das Sprachhandeln wichtig – an der Intonation werden Phrasengrenzen erkannt, der Reim schafft ein Ende, eine Pause; man merkt sich die Texte besser und durch die Aufmerksamkeit auf den Klangkörper wird vom Inhalt entlastet. Zugleich macht die verdichtete verbale und visuelle Bildlichkeit literarischerTexte überdeutlich, dass minimale Veränderungen des Signifikanten reichen, um die Bedeutung (Signifikat) abzuwandeln (Brot - rot). Die Fortbildung zeigt und diskutiert praxisorientiert Beispiele zu Sprachspielen, Spielregeln, Komik und kreativen (bildlichen) Abweichungen.