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Projektbericht Sommersemester 2023

In diesem Semester berichten Studierende des Seminars von ihren Projekten:

Übernahme figuraler Perspektiven mit Sydney Smiths „Überall Blumen“

Von Cara Isabel Stein (Sonderpädagogik, 4. Semester) und Marie-Theres Bußhaus (Sonderpädagogik, 4. Semester)

Im Rahmen des Seminars „Emotionen und Narrationen: Theorie und Praxis literarästhetischen Lernens“ haben wir für unser Unterrichtsprojekt das Bilderbuch Überall Blumen von J. A. Lawson und S. Smith ausgewählt. Unter dem Titel „Visueller Zugang zum literarästhetischen Lernen über die Perspektivübernahme der Hauptfigur“ konnten die Schüler:innen sinnlich-ästhetische Zugänge zum Bilderbuch erwerben.
Das Bilderbuch besteht aus überwiegend schwarz-weiß gehaltenen Bildern, welche nicht schriftlich begleitet werden. Das Erkennen der Farbsymbolik sollte den Kindern ermöglichen, diese Besonderheit in ihre Produkte mit aufzunehmen. Die Leerstellen in der Geschichte sollten durch die schriftliche Weiterführung von den Schüler:innen individuell gefüllt werden. Die so entstandenen vielfältigen Fotoprodukte wurden zum Abschluss der Unterrichtsreihe in den narrativen Kontext der Geschichte eingeordnet, wodurch ein Einblick in die Interpretationen der Kinder ermöglicht wurde. Das übergeordnete Ziel der Unterrichtsreihe war, dass die Schüler:innen ein literarisches Fotoprodukt erstellen und argumentativ in den Gesamtkontext der Geschichte einordnen. In der handlungs- und produktionsorientierten Auseinandersetzung wurde durch den ästhetischen Zugang ein Perspektivwechsel in die Rolle der Protagonistin ermöglicht. In Kleingruppen, in denen die Schüler:innen in verschiedene Rollen schlüpften, wurden die Fotoprodukte erstellt und durch Gedankenblasen, die Einblicke in das Innenleben der Figur ermöglichten, kommentiert.
Die durchgeführte Unterrichtsreihe hat uns geholfen, Theorie und Praxis zu verknüpfen und führte somit zu einem erheblichen Anstieg an Wissen und Erfahrung. Die praktische Tätigkeit in der Schule bereicherte nicht nur die Verknüpfung mit den theoretischen Grundlagen, sondern auch mit weiteren Handlungsfeldern des Lehrer:innenberufs. Dazu gehörten: die detaillierte Unterrichtsplanung, das Classroom Management, die Differenzierung von Arbeitsmaterialien und der Umgang mit nicht planbaren Situationen. Durch das allumfassende Konzept des Seminars konnten wir unsere Handlungen reflektieren und dadurch persönlich von dieser Lehrveranstaltung profitieren.

 

Stimmskulpturen und Großstadterleben mit Sydney Smiths „Unsichtbar in der großen Stadt“

Von Anna Kather (Grundschule, 5. Semester), Kira Teeuwen (Sonderpädagogik, 4. Semester) und Sinah Mund (Sonderpädagogik, 6. Semester)

Für das Projekt haben wir uns das Bilderbuch Unsichtbar in der großen Stadt von Sydney Smith ausgesucht, da es besonders für eine akustische Gestaltung viele Möglichkeiten aufweist. Das übergreifende Lernziel unserer Reihe war die Entwicklung der Verknüpfung von Bild, Text und Sound, weshalb wir uns für das Entwickeln einer abgewandelten Stimmskulptur entschieden haben. Zur Vorbereitung auf dieses Projekt haben wir den Schüler:innen einen stummen Impuls in Form von Audiogeräuschen gegeben, Assoziationskreise durchgeführt und gemeinsam Standbilder erstellt. Die entstandenen Ergebnisse machten deutlich, dass sich sowohl mit dem Text als auch mit dem Bild literarästhetisch auseinandergesetzt und der Zugang zum literarischen Gegenstad selbst erarbeitet wurde. Positiv überrascht hat uns die Darstellung des Kontrastes zwischen Text und Bild, was in den Stimmskulpturen durch Gestik und Ausdruck der Elemente deutlich wurde.
Das Seminar hat es ermöglicht, eigene Ideen auszuprobieren und umzusetzen. Durch die Möglichkeit zur Selbstreflexion konnten wir Kritik an unserer Reihe ausformulieren und Verbesserungsvorschläge sammeln. Zudem haben wir einen Einblick in die Unterrichtsvorbereitung eines (hier literarischen) Projektes gewonnen, sowie in die Planung von Unterrichtsverläufen. Aus dem Projekt nehmen wir viele Erfahrungen mit, wie zum Beispiel den Umgang mit den Schüler:innen, den Austausch und die Rückmeldung des Lehrers und den Dozentinnen sowie neu erlernte Planungsaspekte.

 

Visuell-gestalterische Interpretation metaphorischer Bildsprache mit Corinna Luykens „Mein Herz“

Von Anna Bruker (Sonderpädagogik, 6. Semester), Lisa Nerlich (Sonderpädagogik, 6. Semester ) und Paula T. Barbosa (5. Semester)

Wir haben unsere Unterrichtsreihe anhand des Bilderbuchs Mein Herz von Corinna Luyken geplant. Das Bilderbuch lebt von seiner sprachlichen Bildlichkeit, die die unterschiedlichen Gefühlslagen des Herzens beschreibt. Für das literarästhetische Lernen bietet es vielfältige Möglichkeiten zum produktiven Umgang und die Möglichkeit, sich selbst in das Werk miteinzubeziehen. Die Schüler:innen konnten Erfahrungen verarbeiten, reflektieren und sichtbar machen, indem sie eine eigene Doppelseite gestalten. Die handlungs- und produktionsorientierte Auseinandersetzung bestand darin, eigens erstellte Fotos in eine ausgedruckte Doppelseite des Bilderbuches einzufügen und diese Seite in Verbindung zu den eigenen Gefühlen zu gestalten, sich dabei aber an den gestalterischen Alleinstellungsmerkmalen des Bilderbuchs zu orientieren. Für die Gestaltung hatten die Schüler:innen verschiedene Materialien zur Verfügung, welche die visuellen sowie haptischen Sinne angeregt haben. Das Lernziel der gesamten Reihe war die intensive Auseinandersetzung mit Gefühlen sowie ihre bildliche und metaphorische Darstellung, die im Bilderbuch auf visueller und schriftsprachlicher Ebene Ausdruck fand. Die Schüler:innen haben intensiv gearbeitet und sich mit dem literarischen Gegenstand und ihren eigenen Gefühlen auseinandergesetzt. Den meisten ist es dabei gelungen, die sprachliche Bildlichkeit des Buches zu verstehen und in ihrem eigenen Werk mitumzusetzen. Die Arbeit mit der Klasse hat uns sehr viel Freude bereitet.
Die Universität bietet leider nicht viele Seminare mit Praxisbezug an, daher war das Seminar für uns sehr erfrischend. Dilara Demirdögen und Anne Krichel haben das Seminar mit sehr viel Mühe gestaltet und uns während der gesamten Planung stetig unterstützt. Die Arbeit mit den Bilderbüchern hat sehr viel Freude bereitet und ebenso war es für die Schüler:innen und uns eine neue Perspektive literarästhetisch zu lernen und zu lehren.

 

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