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Kooperationsprojekt SpiGU ─ Sprachsensibel Lehren und Lernen im inklusiven Geographie-Unterricht. Unterstützungsformate beim materialgestützten ((informierend)-argumentierenden) Schreiben im inklusiven Geographieunterricht. Eine empirische Studie in der Sekundarstufe I (gefördert aus dem Innovationspool Sonderpädagogik der Universität zu Köln)

Kooperationspartnerinnen (Universität zu Köln):

  • Prof. Dr. Alexandra L. Zepter, Philosophische Fakultät, IDSL II (Sprachdidaktik, Sprachwissenschaft)
  • Dr. Diana Gebele , Philosophische Fakultät, IDSL II (Sprachdidaktik, Sprachwissenschaft)
  • Prof. Dr. Alexandra Budke, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographiedidaktik (Geographiedidaktik)

Obgleich das Desiderat einer (bildungs-)sprachsensiblen Gestaltung des schulischen (Fach-)Unterrichts in den einschlägigen Diskursen zunehmend Beachtung erfährt, werden die Möglichkeiten für die Aneignung bildungs- und fachsprachlicher Kompetenzen in inklusiven Lernsettings bis dato nur selten diskutiert. Hier setzt SpiGU an und nimmt das materialgestützte argumentative Schreiben zu geographischen Themen in den Fokus. Obwohl grundlegend für den Geographieunterricht, ist die Entwicklung von fachlichen Belegen für Argumentationen aus unterschiedlichen Materialien (u.a. Diagramme, Karten, Texte, Statistiken) noch kaum erforscht; auch umfängliche, empirisch fundierte Erkenntnisse zu Schreibprozessen im Geographieunterricht gibt es noch nicht.

Ziel von SpiGU ist es, zu ermitteln, wie unterschiedliche Schüler*innen in einer inklusiven Sekundarstufe I die Fähigkeit erlangen können, Material so zu nutzen, dass verschiedene Perspektiven auf einen geographischen Fachgegenstand erkannt und verstanden, eine schlüssige Argumentation der eigenen Sichtweise entwickelt und sprachlich (schriftlich) zum Ausdruck gebracht werden. Dafür wählt SpiGU exemplarisch das Thema Raumgestaltung, bei dem in der 8. Jahrgangstufe räumliche Nutzungskonflikte zu ermitteln und die Sichtweisen von am Planungsprozess beteiligten Akteuren zu durchdringen sind, sowie weiterführend ein eigener Standpunkt argumentativ zu entwickeln ist.

Eine zentrale Herausforderung bei einer solch komplexen Aufgabe besteht darin, allen Schüler*innen unabhängig von ihren individuellen Lernausgangslagen Teilhabe und Lernfortschritt zu ermöglichen. Um genauer zu verstehen, wie dies erreicht werden kann, werden zunächst die Herausforderungen unterschiedlicher Schüler*innen beim materialgestützten argumentativen Schreiben in einer inklusiven Klasse erhoben. Auf der Grundlage der Ergebnisse entwickelt und erprobt SpiGU verschiedene Unterstützungsformate in den Bereichen Lesen sowie Planen und Formulieren von argumentativen Texten. Zweck der Unterstützungsformate ist es, den komplexen Prozess der Materialbearbeitung zu entlasten und abgestimmte Förderangebote zu schaffen.

SpiGU verknüpft das Forschungsprojekt mit einem Lehrprojekt, indem Studierende im Lehramt Sonderpädagogik im Rahmen von interdisziplinären Seminaren in die Entwicklung und Erprobung der Unterstützungsformate mit einbezogen werden.

Das Projekt wird aus eingeworbenen Fördermitteln aus dem Innovationspool Sonderpädagogik der Universität zu Köln finanziert.