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Lina Schothöfer


(Arbeits-)Titel: Materialgestütztes Schreiben in der Sekundarstufe I – Möglichkeiten zur Entlastung der kognitiven Teilprozesse Lesen und Schreiben
Erstbetreuer: Jörg Jost

 

Materialgestütztes Schreiben gilt als kognitiv anspruchsvolles Aufgabenformat. Zu seinen speziellen Anforderungen zählen u.a. das polytextuelle Lesen zum Aufbau eines multiplen Textverständnisses und das Verfassen des eigenen Textes. Um den vielfältigen Bezugsmaterialien gerecht zu werden, sind textübergreifend Lesestrategien anzuwenden. Bereits beim Lesen gilt es, aus den Materialien bedeutsame Inhalte für den eigenen Text bedeutsame Inhalte auszuwählen. Im Schreibprozess müssen diese Inhalte dann in eine neue Struktur überführt, unter eigenen Gesichtspunkten synthetisiert, ggf. (medial) transformiert und in den eigenen Text intergiert werden (vgl. u.a. Feilke 2022).

Das materialgestützte Schreiben wurde 2012 als Leistungsaufgabe für die gymnasiale Oberstufe eingeführt. Dass eine Anbahnung der dafür notwendigen Kompetenzen nicht zuletzt wegen der Komplexität des Aufgabenformats bereits in der Sekundarstufe I didaktisch sinnvoll ist, betont u.a. Helmuth Feilke (2022). Untersuchungen zu einer Didaktik materialgestützten Schreibens sind bislang jedoch, v.a. im deutschsprachigen Raum, ein Desiderat (vgl. u.a. Schüler 2017).

Das Promotionsprojekt möchte durch die Entwicklung und Evaluation von Lernaufgaben, die den materialgestützten Arbeitsprozess in kleine Aufgaben zum Lesen und/oder Schreiben sequenzieren und somit entlasten, einen Beitrag zu einer Didaktik materialgestützten Schreibens in der Sekundarstufe I leisten.

 

Literatur:

Feilke, Helmuth (2022): Materialgestütztes Informieren. In: Praxis Deutsch, H. 294, S. 4-11.
Schüler, Lisa (2017): Materialgestütztes Schreiben argumentierender Texte: Untersuchungen zu einem neuen wissenschaftspropädeutischen Aufgabentyp in der Oberstufe. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren.