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Arbeitsschwerpunkte

  • Integrative Lese- und Mediendidaktik
  • Didaktische Perspektiven auf Text-Bild-Narrationen
  • Deutschunterricht und Digitalität

Dissertationsprojekt (abgeschlossen, VÖ in Vorbereitung):

Lesebereitschaft initiieren und stabilisieren durch IM-PALS
Design research-basierte Studie zum Intermedialen Partnerlesen für einen habituellen Nichtleser zur Förderung von Leseflüssigkeit und -motivation

Betreuung: Prof.'in Dr. Petra Anders (Humboldt-Universität zu Berlin, Erstbetreuung) & Prof. Dr. Michael Staiger (Universität zu Köln, Zweitbetreuung)

 

Abstract

Im Dissertationsprojekt ging es um die Förderung eines besonders leseschwachen Viertklässlers aus sozial benachteiligten Verhältnissen durch einen professionellen Lesetutor. Für solche Schüler scheint ein Bedarf an alternativen Verfahren zur Leseförderung zu bestehen, insbesondere an solchen, die subjektorientiert und damit zwingend auch medienintegrativ ausgerichtet sind. Vor diesem Hintergrund wurden die Methoden des Lesetandems und der Intermedialen Lektüre am Beispiel des kinderliterarischen Medienverbunds „Momo“ nach den Prinzipien der Educational Design Research kombiniert und entwicklungsorientiert optimiert. Das Ergebnis des Entwicklungsprozesses ist das medienverbundübergreifend einsetzbare InterMediale PartnerLeSen, kurz: IM-PALS.

Im Zusammenhang mit dem Entwicklungsprozess stand die forschungsleitende Fragestellung, inwieweit sich die Leseflüssigkeit und die Lesemotivation des Schülers durch IM-PALS verändern. Zur Beantwortung dieser Frage wurde ein Mixed-Methods-Vertiefungsdesign eingesetzt: Quantitativ wurden Lautlesepassagen transkribiert und vierdimensional geratet, qualitativ wurden erfahrungshaltige Momente rekonstruiert, zu Vignetten verdichtet und theoriegeleitet interpretiert. Durch ein im Auswertungsprozess anschließendes Joint Displays-Verfahren aus Leseflüssigkeitsverlaufgraph und Vignettenlektüre wurden schließlich die Entwicklungen von Gegenstandsangebot, Leseflüssigkeit und Lesemotivation in ihrer Interdependenz untersuchbar.

Neu an IM-PALS ist, dass nicht vom Buch zum Buch gefördert wurde, sondern dass bewusst Umwege über mediale Adaptionen des dem Buch zugrundeliegenden Scripts in Kauf genommen wurden, die sich letztlich als Abkürzung erwiesen haben.

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass ein ausreichender intermedialer Load des mentalen Modells die Leseflüssigkeit und das Textverstehen im Leseprozess top-down unterstützen kann. Durch solche emergenten Phänomene des intermedialen Lesens wird die spezifische Sprachlichkeit von Literatur erfahrbar, ohne dass die Komplexität der Textoberflächenstruktur eine zwingend zu überwindende Barriere für das Vordringen zur Texttiefenstruktur mehr darstellt. Die Verbesserung der Leseflüssigkeit und des Textverstehens wirkt sich wiederum positiv auf die Lesemotivation aus, die eine wichtige Voraussetzung für die Lesebereitschaft ist.