Programm
Mittwoch, den 14. Juni 2023
16.30 Uhr | Ankunft mit Kaffee |
17.00 Uhr | Begrüßung durch die Tagungsleitung |
17.30 Uhr | Vortrag Michael Becker-Mrotzek (Köln) Schreiben(lernen) in der Grundschule Der Grundschule kommt - nach der frühen Bildung in der Kita - eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der basalen literalen Kompetenzen zu. Diese haben für die gesamte Bildungsbiographie und darüber hinaus eine Schlüsselrolle. Insofern darf mit einigem Recht Lesen- und Schreibenlernen als eine der Hauptaufgaben der Grundschule gesehen werden. Zugleich gelingt es der Grundschule zunehmend schlechter, diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen, wie die IQB-Bildungstrends (2022) und IGLU (2023) belegen. Etwa ein Viertel der Schüler:innen verfehlt die Mindeststandards im Lesen und Schreiben und kann damit Texte nicht selbständig nutzen. Vor diesem Hintergrund möchte ich der Frage nachgehen, welchen Beitrag die Sprachdidaktik bzw. die Schreibdidaktik hier leistet bzw. leisten könnte: Verfügt die Schreibdidaktik über evidenzbasierte, d.h. in ihrer Wirksamkeit geprüfte Konzepte des Lesen- und Schreibenlernens? Kann sie Auskunft geben über die Bedingungen, wie solche Konzepte in die schulische Praxis implementiert werden können? Besteht Konsens darüber, über welche Kompetenzen Lehrkräfte verfügen müssten, um entsprechende Konzepte im Unterricht umzusetzen? Können wir gesichert Auskunft geben, wie insbesondere die basalen Kompetenzen für schwache Lerner:innen vermittelt werden können? Notwendig erscheint mir, dass sich die Schreibdidaktik stärker als bisher mit den basalen Kompetenzen befassen muss: mit Schreibflüssigkeit, mit Schreibstrategien und Feedback, ohne die alle weiteren, darauf aufbauenden Kompetenzen nicht zu erreichen sind. |
18.30 Uhr | Grillabend im Innenhof von Schloss Wahn |
Donnerstag, den 15. Juni 2023
9:00 Uhr | Postersession | ||
10:30 Uhr | Kaffeepause | ||
11:00 Uhr | Vortrag Afra Sturm (Brugg-Windisch) & Sabine Stephany (Köln) Schreibflüssigkeit und Formulieren Mittlerweile liegen verschiedene Konzeptionen der Schreibflüssigkeit vor, die sich in Schreibprozessmodellen verorten lassen und die auch unterschiedliche Aspekte betonen. Im ersten Teil des Vortrags wird zunächst aufgezeigt, dass Fluency zum einen auf automatisierte Prozesse abzielt, sodass die Prozesse wenig Aufmerksamkeit oder Steuerung benötigen, zum anderen aber auch die möglichst fehlerfreie Ausführung beinhaltet. Auf dieser Basis wird erläutert, inwiefern eine flüssige Schreibfähigkeit für das erfolgreiche Verfassen von Texten von zentraler Bedeutung ist und wie sich unzureichende Automatizität sowie Akkuratheit auf die Textqualität auswirken. Flüssiges schriftliches Formulieren wird zwar als Teil von Schreibflüssigkeit gesehen, dennoch ist das Formulieren als Prozess des mentalen „Versprachlichens“ von textrelevanten Ideen weitaus weniger ausgearbeitet. Das Formulieren umfasst sowohl den Abruf routinemäßiger sprachlicher Strukturen aus dem Gedächtnis als auch bewusste neuartige und komplexe Formulierungen. Letzteres muss entsprechend der Reflexion zugänglich bleiben, was mit anderen Förderprinzipien einhergeht, als wenn Automatizität und Akkuratheit im Vordergrund stehen. Der zweite Teil des Vortrags gibt Einblicke in die Entwicklung der Schreibflüssigkeit im Laufe der Schulzeit und zeigt Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung zur Förderung der Schreibflüssigkeit im (Schreib-)Unterricht auf – von einzelnen Aufgaben bis hin zu ganzen Trainingskonzepten. Ein spezielles Augenmerk gilt dabei auch der Förderung des flüssigen Formulierens. Der Vortrag schliesst mit einem Ausblick, in dem u.a. dafür plädiert wird, die Verbindungen von Schreiben und Lesen gerade bezogen auf Fluency stärker in den Blick zu nehmen und für die Weiterentwicklung von Fördermassnahmen zu nutzen. | ||
12:00 Uhr | Mittagsbuffet (Schloss Wahn) | ||
13:30 Uhr | Diskussionsforen | Beratungskolloquium | |
Forum 1 Zum Verhältnis von Schreibmotorik, Schrift und Formulieren Impulse: Eva Odersky (München), Lisa Schüler (Bielefeld) & Nadja Lindauer (Brugg-Windisch) Moderation: Joachim Grabowski | Forum 2 Zum Verhältnis von Schriftsystem, Rechtschreibung und Formulieren Impulse: Helmuth Feilke (Gießen) & Anke Reichardt (Halle) Moderation: Thomas Lindauer | Beratung zu Qualifikationsprojekten zur Schreibforschung | |
15:30 Uhr | Kaffeepause | ||
16:30 Uhr | Vortrag Anita Schilcher (Regensburg) & Torsten Steinhoff (Siegen) Spielen und Üben. Ein Rahmenkonzept für schreibdidaktische Lernumgebungen in der Grundschule Um Textkompetenzen in der Grundschule zu vermitteln, bieten sich schreibdidaktische Lernumgebungen mit Spiel- und Übungscharakter an. Orientierung bieten Konzepte wie die „profilierten Aufgaben“ (Bachmann/Becker-Mrotzek, 2010), die „Schreibarrangements“ (Steinhoff, 2018) oder die „simulierten, problemorientierten Schreibumgebungen“ (Schilcher, 2007, Schilcher et al., 2020). Im Vortrag sollen zunächst diese Konzepte vergleichend vorgestellt und ausgewählte empirische Resultate zur Grundschule referiert werden. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem anschließend dargelegten Rahmenkonzept des Projekts „FiSBY“ („Fachintegrierte Schreibförderung Bayern“), eines Verbunds der Universität Regensburg (Federführung), der Universität Siegen und der PH Karlsruhe. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines systematischen, von der 2. bis 4. Klasse durchlaufenden Schreibtrainings zum Erzählen, Informieren und Argumentieren. Es soll in den kommenden Jahren an mehreren hundert Schulen in Bayern durchgeführt werden. | ||
17.30 Uhr | Zum Stand der Diskussion Jörg Jost (Köln) & Caroline Schuttkowski (Köln) | ||
19:00 Uhr | Gemeinsames Abendessen in Köln (Restaurant: Kaiser Konstantin) |
Freitag, den 16.6.2023
9:00 Uhr | dieS-Intern (Treffen der Forschungsgruppe) | Phd- und Postdoc-Treffen | |
10:00 Uhr | Diskussionsforen | Beratungskolloquium | |
Forum 3 Schreibumgebungen Impulse: Nadine Anskeit (Karlsruhe) & Till Wörfel (Köln) Moderation: Sara Rezat | Forum 4 Prozess und Steuerung Impulse: Thorsten Pohl (Köln) & Johannes Wild (Regensburg) Moderation: Hansjakob Schneider | Beratung zu Qualifikationsprojekten zur Schreibforschung
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12:00 Uhr | Zum Stand der Diskussion und Abschlussplenum Moderation: Michael Becker-Mrotzek, Jörg Jost, Thorsten Pohl & Caroline Schuttkowski | ||
13:00 Uhr | 'Heimweg-Snack' |