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Call for Papers

Ausschreibung:

Die letzte AG-Medien-Tagung, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Film im Deutschunterricht beschäftigt hat, fand 2005 statt (vgl. Frederking/Abraham 2006). Seither ist in diesem Feld viel passiert: Die Filmdidaktik konnte sich als eigene Subdisziplin innerhalb der Deutschdidaktik etablieren, wie die drei vorliegenden Lehrbücher (Abraham 2018; Anders/Staiger u.a. 2019; Kammerer/Maiwald 2021), zahlreiche Einzelstudien (vgl. Kepser/Wünsch 2016) und fächerverbindende Konzeptionen (z.B. Blell et al. 2016) zeigen. Zudem ist der Film mittlerweile als Gegenstand fest in den nationalen Bildungsstandards sowie den Lehrplänen der Bundesländer verankert und es liegen vielfältige Unterrichtsmaterialien vor.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen gibt es weiterhin viele offene Fragen und Forschungsdesiderate: So überwiegen im filmdidaktischen Diskurs deutlich die konzeptionell-theoretischen Zugänge und didaktischen Entwicklungen, es fehlt hingegen an empirischen Studien (Ausnahmen bilden z.B. Kepser 2008 und Anders 2023). Mit dem Diskurs über die Digitalisierung der Schule und die Kultur der Digitalität rücken aktuell zwar mediendidaktische Fragen wieder stärker in den Fokus deutschdidaktischer Debatten. Die Perspektive auf audiovisuelle Digitalität ist in diesem Kontext jedoch vielfach medientechnisch-instrumentell ausgerichtet (z.B. auf den Einsatz digital-audiovisueller Tools wie Erklärvideos) oder es geht um textsortenspezifische Einordnungen von „neuen“ digitalen multimodalen Texten wie Memes oder Ani-GIFs. Zudem ist die deutschsprachige Filmdidaktik bisher kaum international vernetzt und sichtbar.

Die AG-Medien-Tagung 2024 soll ein Forum bieten, um Perspektiven und Wege für die Filmdidaktik aufzuzeigen, in denen vorhandene Diskurslinien zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Unser Anliegen ist es, mit der Berliner Tagung

  • den Spielfilm (wieder) als ästhetisches Medium ins Zentrum der deutschdidaktischen Betrachtung rücken und seine Potenziale für die literar- und medienästhetische Bildung im Deutschunterricht in einer multimodal und digital geprägten Medienkultur (neu) auszuloten;
  • Konzeptionen zu an ästhetischer Erfahrung ausgerichteten Begegnung mit Filmen im Deutschunterricht zu entwickeln, die sprachliches, literarisches und mediales Lernen miteinander verbinden;
  • Filmdidaktik im Diskursfeld Multimodalität, Visual Literacy, Bilderbuch- und Comicdidaktik sowie Ästhetische Bildung aus deutschdidaktischer Perspektive zu verorten;
  • vorliegende filmdidaktische Ansätze aus sprach-, literatur- und mediendidaktischer Sicht kritisch zu beleuchten;
  • empirische filmdidaktische Studien anzustoßen;
  • eine internationale Perspektive auf die Filmdidaktik einzunehmen und die spielfilmspezifische Deutschdidaktik im internationalen Diskurs zu verorten;
  • Wert und Möglichkeiten von Filmdidaktik in den verschiedenen Phasen der Lehrkräftebildung und im Angesicht einer zunehmenden Deprofessionalisierung im Lehramt zu eruieren.

Gewünscht sind Beiträge, die a) Ergebnisse von weit fortgeschrittenen empirischen Forschungsprojekten oder b) theoretisch-konzeptionell fundierte Konzeptionen oder c) theoretisch reflektierte Best-Practice-Beispiele zum Inhalt haben. Forschungsvorhaben in der Planungs- und Durchführungsphase oder Projekt­ideen zur Spielfilmdidaktik können als audiovisuelles Poster (d.h. als Kurzfilm mit 2 Minuten Länge) für einen Loop eingereicht werden, der während der Tagung gezeigt wird und als nicht-öffentlicher Stream für die Tagungsteilnehmenden abrufbar ist.

Hinweise zur Einreichung:

Vorschläge für Vorträge von max. 20 Minuten oder audiovisuelle Poster (Kurzfilm, max. 2 Minuten) mit Bezug zum Tagungsthema sind willkommen. Wir bitten Sie, Ihr Abstract (max. 350 Wörter) als PDF-Dokument bis zum 1. November 2023 per E-Mail an das Organisationsteam (petra.andersSpamProtectionhu-berlin.de; michael.staigerSpamProtectionuni-koeln.de) zu senden.

Die Beiträge können im Nachgang zur Tagung bei erfolgreichem Peer-Review in der Open-Access-Zeitschrift MiDU – Medien im Deutschunterricht im Jahrgang 2025 publiziert werden. Bitte beachten Sie, dass die Einreichung für die Manuskripte der 1. September 2024 ist.

Informationen zur Tagung:

Berlin ist seit Beginn der Filmgeschichte ein Ort, wo Filme gedreht, gezeigt und gesehen werden. Das internationale Filmfestival Berlinale sowie zahlreiche Kinder- und Jugendfestivals feiern den Spielfilm jedes Jahr aufs Neue. Das Kulturprogramm der AG-Medien-Tagung 2024 sieht eine gemeinsame Sichtung eines Spielfilms vor, bei der die ehemals größte deutsche Kinoorchesterorgel (1929) an ihrem angestammten Ort, dem Kino Babylon, zum Einsatz kommen wird. Am Freitag endet die Tagung mit der Mitgliederversammlung. Am Samstag ist der eigenständige Besuch des Filmmuseums der Deutschen Kinemathek möglich.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie ab Dezember 2023 auf der Tagungswebseite unter: https://idsl2.phil-fak.uni-koeln.de/agmedien2024.

Organisationsteam:

Prof. Dr. Petra Anders (Humboldt-Universität zu Berlin)
und Prof. Dr. Michael Staiger (Universität zu Köln)

 

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