zum Inhalt springen

Forschung

Laufendes Promotionsprojekt:

Intertextualität und Synthese beim materialgestützten Schreiben im inklusiven Geographieunterricht der Sekundarstufe I

Empirische Rekonstruktion und Analyse der Herstellung intertextueller Bezüge auf Grundlage (dis-)kontinuierlicher Texte beim materialgestützten Argumentieren (Arbeitstitel)

(Betreuung durch Prof. Dr. Alexandra L. Zepter und Prof. Dr. Alexandra Budke)

Abstract:

Das Promotionsvorhaben knüpft an erste empirische Ergebnisse aus der deutschdidaktischen Forschung zum materialgestützten Schreiben an (vgl. Schüler 2017; Feilke et al. 2018; Emmersberger 2019; Budke et al. 2020, 2021; Gebele et al. 2020). Seit 2012 ist der Gegenstand in den Bildungsstandards der Allgemeinen Hochschulreife für das Fach Deutsch als lese-schreibdidaktisches Aufgabenformat implementiert (vgl. KMK BAHD 2012: 25f.).

Theoretisch konzeptualisiert und beforscht ist das materialgestützte Schreiben als ein genuin lesebezogenes und intertextuelles Schreiben auf Grundlage einer polytextuellen Materialbasis u.a. in den Bereichen der Multiple Document Comprehension und dem Synthesis Writing (vgl. Spivey 1991; Segev-Miller 2007; Britt/Rouet 2012; Solé 2013). Im schulischen Kontext verfolgt es als didaktisches Aufgabenformat im Deutschunterricht bislang vorrangig in der Sekundarstufe II eine (wissenschafts-) propädeutische Funktion (vgl. Schüler 2017), wohingegen im Fach Geographie die Diskursfähigkeit zu kontroversen Sachthemen durch ein argumentierend-schreibendes Verarbeiten von polytextuellem und multiperspektiviertem Material bereits in der Sekundarstufe I vermittelt wird (vgl. DGfG BMSG 2020: 21f.).

Generell liegt eine wesentliche Herausforderung beim materialgestützten Schreiben in der Abbildung von Multiperspektivität und somit im intertextuellen Zugriff auf das Bezugsmaterial sowie in dessen Synthese. An dieser Stelle setzt das Qualifikationsprojekt an: Es analysiert empirisch (qualitativ), wie Lerner:innen einer inklusiven Sekundarstufe I beim materialgestützten Schreiben (sowohl im Rezeptions- als auch im Textproduktionsprozess) auf Grundlage einer konfligierenden Dokumentenbasis mit verschiedenen Darstellungsformen intertextuelle Bezüge und darüber hinaus eine Synthese des Bezugsmaterials im Rahmen einer schriftlichen Argumentation herstellen. Ziel der Datenanalyse soll insbesondere darin liegen, erste Zugänge zu Intertextualität bzw. Fähigkeiten im Bereich impliziter Intertextualität zu rekonstruieren (vgl. Pohl 2007). Dies ist dadurch anzuvisieren, dass das Promotionsprojekt einen Entwicklungsbereich intertextuellen Schreibens beleuchtet, der sich an der Schwelle zur Entstehung impliziter Intertextualität befindet – wenn es sich nicht sogar um einen Entwicklungsbereich handelt, der der impliziten Intertextualität vorgelagert ist. Die daraus gewonnenen Ergebnisse sollen als Anknüpfungspunkt für eine Förderung intertextuellen Schreibens in der Sekundarstufe I nutzbar werden. In diesem Kontext bilden Schüler:innen, zu deren Profil ein diagnostizierter Förderschwerpunkt gehört, ein erweitertes Erkenntnisinteresse, da empirische Forschungsergebnisse zum materialgestützten Schreiben im inklusiven Lernsetting bislang noch kaum vorliegen (vgl. Schüler/Dix 2019; Budke et al. 2021 )

 

Forschungsprojekt SpiGU (abgeschlossen):
"Sprachsensibel Lehren und Lernen im inklusiven Geographieunterricht: Unterstützungsformate beim materialgestützten argumentativen Schreiben. Eine empirische Studie in der Sekundarstufe I 
(Projektleitung: Prof. Dr. Alexandra Budke, Prof. Dr. Alexandra L. Zepter, Dr. Diana Gebele)

 

Weitere Forschungsinteressen

Intertextuelles Schreiben und referenzielle Beziehungen zwischen Einzeltexten (linguistische Perspektive; restriktive Intertextualität)

Materialgestütztes Argumentieren (Fokus: Sekundarstufe I)

Multiple Document Comprehension und Synthesis writing (Textverstehen und Textsynthese auf Grundlage multipler Materialbasis)